METHODENBESCHREIBUNG
Deliberative Visionsarbeit ist ein zukunftsorientiertes Modell der Deliberation, das die integrative Deliberation über die gewünschte Zukunft und das Backcasting von Wegen zur Erreichung dieses gemeinsamen Ziels umfasst. Deliberative Visionsbildung hilft insbesondere dabei, die Polarisierung zu überwinden, indem sie ein gemeinsames, motivierendes und positives Bild der Zukunft für die Bürgerinnen und Bürger entwirft. Es handelt sich dabei um einen integrativen und partizipativen Prozess, der zu kollektivem Handeln für langfristige Ziele motiviert. Er führt auch zu legitimeren und fundierteren politischen Entscheidungen, die mit den Prioritäten und Werten der Bürger übereinstimmen.
Durch die Einführung kunstbasierter Methoden in diese Überlegungen werden die Wege zu einem gerechten und ausgewogenen Übergang für die Teilnehmer zugänglicher, konkreter und „gefühlsbetonter“. Kunstbasierte Methoden reichen von gegenständlichen Methoden, wie z. B. der Verwendung von Personas, bis hin zu ungegenständlichen Methoden, wie z. B. der Verwendung von Figuren in verwirrenden Kontexten, die die Vorstellungskraft mit Emotionen anregen.
Im TANDEM-Kontext nutzen wir die Form des Pretext-Dramas, um einen Raum für die gemeinsame Erschaffung möglicher Welten und die kollektive Reflexion zu bieten, um der Verwirrung einen Sinn zu geben, indem wir zum Beispiel Symbole und Metaphern verwenden.

Fotos von Lasse Kantola, SDO Theatrum Olga, Lahti, Finnland. Kunstbasiertes Produkt, erstellt von Onni Ihalainen. Die Fotos stammen aus dem multiperspektivischen kunstbasierten Prozess, bei dem es darum ging, einen Weg zu finden, anders zu empfinden und Fantasie mit der Beobachtung der vertrauten Umgebung zu verbinden.
ANWENDUNG IN TANDEM
- Sind leicht verständlich und werden bürgernah formuliert.
- Sie können personalisiert und an verschiedene Maßstäbe angepasst werden, um die Nuancen des lokalen individuellen und gemeinschaftlichen Kontextes und der gemeinsamen Interessen widerzuspiegeln.
- Unterstützung des Aufbaus von Empathie nicht nur in Bezug auf Fragen des Übergangs zur Kohlenstoffneutralität, sondern auch gegenüber anderen Interessengruppen in diesem Prozess, einschließlich der Umwelt, künftiger Generationen, nichtmenschlicher Interessengruppen und typischerweise marginalisierter Gruppen.
Im Rahmen des Projekts werden gegenwärtige menschliche und nicht-menschliche Personas sowie zukünftige menschliche und nicht-menschliche Personas erstellt. Diese Personas erzählen Geschichten darüber, wie die Dinge früher waren, wie sie jetzt sind und wie sie in Zukunft sein könnten, und stützen sich dabei auf verfügbare Erkenntnisse. Dadurch wird eine kollektive Reflexion organisiert, indem selbstverständliche Annahmen und bestehende Praktiken und Prozesse in Frage gestellt werden.
Literaturverzeichnis
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